Pausen – eine Notwendigkeit für uns alle

03.03.2025

Unser Alltag ist geprägt von Geschwindigkeit. Wir hetzen oft von einer (teils auch unwichtigen) Aufgabe zur nächsten, nehmen uns kaum Zeit zum Durchatmen, und haben sogar verlernt, bewusst Pausen zu machen. Doch genau diese Auszeiten sind essenziell – für unsere Gesundheit, Leistungsfähigkeit und unser Wohlbefinden.

Das ist längst bekannt und wir alle wissen, wie wichtig Pausen sind – und trotzdem fällt es uns oft schwer, sie wirklich in unseren Alltag zu integrieren. Genau deshalb ist es sinnvoll, dieses Thema immer wieder aufzugreifen und uns bewusst zu machen, welchen Unterschied kleine, bewusste Erholungsmomente machen können.
 

Warum sind Pausen so wichtig?
 

Während wir arbeiten, lernen oder uns körperlich anstrengen, laufen zahlreiche Prozesse im Körper ab, die Energie verbrauchen und Ressourcen erschöpfen. Ohne ausreichende Erholungsphasen nimmt die Konzentration ab, die Fehlerquote steigt und Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin erhöhen sich. Pausen ermöglichen es, diese Ermüdung abzubauen und neue Energie zu tanken.
 

Eine Pause hilft dem Körper, sich zu regenerieren:

  • Reduzierung von Stresshormonen: Der Spiegel von Cortisol und Adrenalin sinkt, wodurch der Körper aus dem „Dauerstressmodus“ herauskommt.
     
  • Bessere Sauerstoffversorgung: Durch tiefes Durchatmen oder Bewegung wird die Sauerstoffzufuhr erhöht, was Müdigkeit entgegenwirkt.
     
  • Energiegewinnung für Gehirn und Muskeln: Die Glukosespeicher werden aufgefüllt, was Konzentration und körperliche Leistungsfähigkeit verbessert.
     
  • Neuvernetzung im Gehirn: Während einer Pause verarbeitet das Gehirn neue Informationen und speichert Gelerntes langfristig ab.
     
  • Entspannung der Muskulatur: Wer lange sitzt oder sich einseitig bewegt, kann durch eine Pause Verspannungen lösen und die Durchblutung verbessern.
     

Was zeichnet eine effektive Pause aus?
 

Nicht jede Unterbrechung der Arbeit ist eine erholsame Pause. “Maskierte Pausen”, wie das Surfen im Internet oder häufige Toilettengänge, bieten kaum Erholung. Echte Pausen sollten bewusst genommen und frei von arbeitsbezogenen Tätigkeiten sein. Schon kurze Auszeiten von 5 bis 15 Minuten können helfen, die Konzentration wiederherzustellen und Stress abzubauen.
 

Aktive versus passive Pausen
 

  • Aktive Pausen: Kurze Spaziergänge oder Dehnübungen fördern die Durchblutung und können die geistige Leistungsfähigkeit steigern.
     
  • Passive Pausen: Meditation oder einfaches Ausruhen unterstützen die mentale Regeneration.
     

Beide Formen haben ihre Vorteile und sollten je nach individuellem Bedürfnis und Art der vorangegangenen Tätigkeit eingesetzt werden.
 

Praktische Tipps für echte Pausen: Achtsamkeit statt Dauerstress
 

Unser Gehirn braucht regelmäßig kurze Erholungsphasen, um Informationen zu verarbeiten und kreative Prozesse zu fördern. Doch eine echte Pause bedeutet mehr als nur einen kurzen Blick aufs Smartphone – es geht darum, bewusst abzuschalten.

  • Körpersignale wahrnehmen: Müdigkeit oder Verspannungen sind klare Zeichen für eine Pause.
  • Pausen fest einplanen: Feste Zeiten verhindern, dass sie im Alltag untergehen.
  • Keine Ausreden: Auch an stressigen Tagen sind Pausen essenziell.
  • Digital Detox: Handy nur privat nutzen oder ganz beiseitelegen, um die ständige Reizüberflutung zu reduzieren.
  • Aktiv entspannen: Bewegung, Dehnen oder bewusstes Atmen, statt zielloses Scrollen.
  • Erinnerungen setzen: Ein Timer hilft, regelmäßige Minipausen einzuhalten – idealerweise alle 60–90 Minuten.
  • Achtsam sein: Sei präsent beim Essen, in Gesprächen oder während einer kurzen Pause.
     

Pausen im Sport: Erholung als Leistungsfaktor
 

Regeneration ist ebenso wichtig wie das Training selbst. Muskeln benötigen Zeit zur Erholung, um sich zu stärken und Überlastungen zu vermeiden.
 

  • Zwischen den Trainingseinheiten sollten je nach Intensität 24 bis 72 Stunden Pause für die beanspruchten Muskelgruppen eingeplant werden.
     
  • Zwischen einzelnen Sätzen beim Krafttraining helfen Pausen von 30 bis 90 Sekunden, um die Leistungsfähigkeit zu erhalten.
     
  • Nach intensiven Wettkämpfen ist eine längere Regenerationsphase sinnvoll, um Übertraining und Verletzungen vorzubeugen.
     

Eine gute Erholung umfasst zudem ausreichend Schlaf, eine nährstoffreiche Ernährung und aktive Regeneration durch leichte Bewegung oder Dehnen.
 

Pausen beim Essen: Gut für den Körper, gut für die Verdauung
 

Schnelles Essen zwischendurch kann zu Verdauungsproblemen und unbewusstem Überessen führen. Ein achtsamer Umgang mit Mahlzeiten fördert das Sättigungsgefühl und unterstützt die Verdauung.

  • Vor dem Essen bewusst wahrnehmen, ob tatsächlich Hunger besteht oder ob Stress oder Gewohnheit die Ursache sind.
     
  • Langsames, gründliches Kauen hilft dem Körper, Sättigungssignale besser zu erkennen.
     
  • Ablenkungen während der Mahlzeiten vermeiden, um sich voll auf den Geschmack und das Essen zu konzentrieren.
     

Schlaf als wichtigste Form der Erholung
 

Schlafmangel hat weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit, von Konzentrationsschwierigkeiten bis hin zu einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
 

  • Ein regelmäßiger Schlafrhythmus verbessert die Schlafqualität und unterstützt die körperliche und mentale Erholung.
     
  • Blaulichtquellen wie Smartphones oder Laptops vor dem Schlafengehen reduzieren, um die natürliche Melatoninproduktion nicht zu stören.
     
  • Eine angenehme Schlafumgebung schaffen, indem das Schlafzimmer dunkel, ruhig und gut belüftet gehalten wird.

     

Fazit: Mehr Pausen, mehr Energie, mehr Lebensqualität
 

Ob im Alltag, im Beruf, beim Sport oder beim Essen – bewusste Pausen sind keine Nebensache und kein Luxus, sondern essenziell für Gesundheit und Wohlbefinden. Sie müssen nicht lang sein. Oft genügen schon wenige Minuten, um innezuhalten, tief durchzuatmen und neue Kraft zu schöpfen.

Einen Moment wirklich genießen, ein Gespräch achtsam führen, die Stille zulassen – wann haben wir das zuletzt bewusst getan? Viel zu oft lassen wir uns vom Alltag treiben, hetzen von Aufgabe zu Aufgabe und verlieren dabei das Wesentliche aus den Augen.
 

Nimm dir bewusst Zeit für Pausen. Sie verändern nicht nur deinen Tag, sondern auch deine Lebensqualität. Vielleicht ist genau jetzt der richtige Moment, eine echte Pause einzulegen!



 

Quellen:
https://www.quarks.de/gesellschaft/psychologie/warum-pausen-zwischendurch-so-wichtig-sind/
 
https://gesund.bund.de/stress
 
https://veraendern.org/konzentration_steigern/die-macht-der-pausen-konzentration-durch-entspannung-steigern
 
https://gfa2019.gesellschaft-fuer-arbeitswissenschaft.de/inhalt/A.4.3.pdf
 
https://expertenportal.com/blog/resilienz-durch-bewusste-pausen
 
https://escholarship.org/uc/item/1xr8h62w
 
https://www.acc.org/About-ACC/Press-Releases/2023/02/22/21/35/Getting-Good-Sleep-Could-Add-Years-to-Your-Life
 
https://deutsche-longevity-gesellschaft.de/longevity-schlaf
 
https://www.schuechtermann-klinik.de/der-zusammenhang-zwischen-schlafmangel-und-herzerkrankungen
 
https://www.css.ch/de/privatkunden/meine-gesundheit/psyche/schlaf/blaulicht-einschlafen.html
 
https://www.bzfe.de/fileadmin/resources/import/pdf/eif_160910_positives_essverhalten_durch_achtsamkeit.pdf
 
https://www.eufic.org/de/gesund-leben/artikel/von-unachtsamem-zu-achtsamem-essen
 
https://www.mhplus-krankenkasse.de/privatkunden/wissen/regeneration-muskeln
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