Kohlgemüse zählt zu den nährstoffreichsten und vielseitigsten Gemüsesorten und bereichert jede gesunde Ernährung. Von Grünkohl über Weißkohl bis hin zu Blumenkohl und Brokkoli gibt es zahlreiche Sorten, die nicht nur lecker, sondern auch besonders gesund sind. In diesem Beitrag erfährst du, welche Vitamine und Mineralstoffe in Kohlgemüse stecken, welche Sorten es gibt, welche gesundheitlichen Vorteile sie bieten und worauf du beim Verzehr achten solltest.
Kohlgemüse enthält eine Vielzahl an wertvollen Nährstoffen:
Vitamin C (Ascorbinsäure): Besonders in Grünkohl, Rosenkohl und Brokkoli ist Vitamin C in hoher Konzentration enthalten. Es stärkt das Immunsystem, schützt die Zellen und fördert die Eisenaufnahme.
Vitamin K: Dieses Vitamin ist wichtig für die Blutgerinnung und die Knochengesundheit. Grünkohl und Blumenkohl sind hier hervorragende Quellen.
Vitamin A (in Form von Beta-Carotin): Besonders in Grünkohl und Wirsing vorhanden, unterstützt es die Sehkraft und die Hautgesundheit.
B-Vitamine: Diese Vitamine, die unter anderem in Brokkoli und Kohlrabi zu finden sind, sind für den Energiestoffwechsel und die Nervenfunktion essenziell.
Mineralstoffe: Kohlgemüse enthält wichtige Mineralien wie Kalium, Kalzium und Magnesium, die für die Muskel- und Herzfunktion sowie die Knochengesundheit unerlässlich sind.
Antioxidantien: Kohlarten wie Grünkohl, Rotkohl und Brokkoli enthalten viele Antioxidantien, die helfen, Zellschäden durch freie Radikale zu verhindern und Entzündungen zu reduzieren.
Es gibt zahlreiche Kohlsorten, die sich in Geschmack, Konsistenz und Nährstoffprofil leicht unterscheiden. Hier ein paar Beispiele:
Weißkohl: Der klassische Kohl für Sauerkraut und Eintöpfe. Er hat einen milden Geschmack und ist das ganze Jahr über erhältlich.
Rotkohl: Er eignet sich hervorragend als Beilage und Salat und enthält besonders viele Antioxidantien.
Grünkohl: Ein Wintergemüse mit kräftigem Geschmack und hohem Vitamin-C-Gehalt. Grünkohl-Chips und Smoothies haben ihn neu beliebt gemacht.
Rosenkohl/Kohlsprossen: Die kleinen Kohlröschen sind besonders nährstoffreich und haben eine leicht bittere Note und einen leicht nussigen Geschmack.
Brokkoli: Ein Allrounder mit mildem Geschmack, der roh oder gekocht verzehrt werden kann.
Blumenkohl: Sehr vielseitig und mild im Geschmack, ideal für Suppen und Pürees.
Romanesco: Eine auffällige, grüne Variante des Blumenkohls mit mild-nussigem Geschmack. Er kann sowohl roh als auch gekocht genossen werden und bringt dank seiner besonderen Form Abwechslung auf den Teller.
Wirsing: Ein zarter, krauser Kohl, der sich gut für Aufläufe und Eintöpfe eignet.
Kohlrabi: Er hat eine milde, leicht süßliche Note und kann roh oder gekocht gegessen werden.
Kohlgemüse ist nicht nur kalorienarm, sondern steckt auch voller sekundärer Pflanzenstoffe, die zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten:
Entzündungshemmend: Die im Kohl enthaltenen Antioxidantien und Flavonoide wirken entzündungshemmend und unterstützen das Immunsystem.
Krebsvorbeugend: Kohl enthält Glucosinolate, Verbindungen, die beim Abbau krebsvorbeugende Substanzen freisetzen und das Risiko bestimmter Krebsarten senken können.
Gut für die Verdauung: Der hohe Ballaststoffgehalt unterstützt die Darmgesundheit und kann Verstopfungen vorbeugen.
Herzgesundheit: Kalium und Magnesium in Kohl tragen zur Regulierung des Blutdrucks bei, während Vitamin K und Antioxidantien die Blutgefäße schützen.
Viele Kohlsorten sind typische Herbst- und Wintergemüse, da sie Kälte vertragen und teilweise erst nach Frost ihr volles Aroma entfalten. So sind Grünkohl und Rosenkohl vor allem im Winter erhältlich, während Weißkohl und Rotkohl das ganze Jahr über angeboten werden. Blumenkohl und Brokkoli sind ebenfalls fast ganzjährig verfügbar, wobei frischer, regionaler Kohl meist im Sommer und Herbst Saison hat.
Trotz seiner gesundheitlichen Vorteile gibt es einige Punkte, die du bei Kohlgemüse beachten solltest:
Blähungen: Die enthaltenen Ballaststoffe und Schwefelverbindungen können bei manchen Menschen Blähungen verursachen. Eine langsame Gewöhnung und das Kochen mit Kümmel oder Fenchel können hier helfen.
Roh oder gekocht?: Rohes Kohlgemüse wie Brokkoli und Kohlrabi ist nährstoffreicher, aber für empfindliche Mägen nicht immer gut verträglich. Ein kurzes Dämpfen oder Blanchieren schont die Nährstoffe und erleichtert die Verdauung.
Goitrogene Stoffe: Kohlgemüse enthält natürliche Substanzen, sogenannte Goitrogene, die in wissenschaftlichen Studien diskutiert werden, da sie die Jodaufnahme in der Schilddrüse hemmen können. Bei ausreichender Jodversorgung und moderatem Verzehr gilt Kohlgemüse jedoch für die meisten Menschen als unbedenklich. Untersuchungen zeigen zudem, dass das Kochen die Menge dieser goitrogenen Stoffe deutlich reduziert, sodass das Gemüse oft auch bei Schilddrüsenproblemen problemlos genossen werden kann. Für Menschen mit Schilddrüsenerkrankungen ist dennoch ein maßvoller Konsum ratsam, um potenzielle Auswirkungen auf die Schilddrüse zu minimieren. Im Zweifelsfall ist eine ärztliche Rücksprache empfehlenswert.
Im Gemüsefach des Kühlschranks bleibt Kohlgemüse mehrere Tage frisch. Es ist wichtig, Kohl getrennt von ethylenproduzierenden Früchten wie z.B. Äpfeln, Birnen und Tomaten zu lagern, da diese das Reifegas Ethylen abgeben, was den Reifeprozess und das Verderben anderer Obst- und Gemüsesorten beschleunigen kann. Auch einige Kohlsorten wie Brokkoli und Kohlsprossen selbst geben geringe Mengen Ethylen ab, weshalb es ratsam ist, diese ebenfalls von empfindlicherem Obst und Gemüse fernzuhalten.
Kohlgemüse ist eine wahre Nährstoffbombe und sollte in keiner ausgewogenen Ernährung fehlen. Ob im Salat, als Beilage oder im Eintopf – die vielseitigen Sorten bieten für jeden Geschmack und jede Jahreszeit etwas. Mit ihrem hohen Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen ist Kohlgemüse nicht nur gesund, sondern unterstützt das Immunsystem, die Verdauung und vieles mehr. Besonders in den kalten Monaten ist es eine wertvolle Ergänzung des Speiseplans.
Versuche, verschiedene Kohlsorten in deinen Alltag einzubauen und profitiere so von ihren vielfältigen Nährstoffen und gesundheitlichen Vorteilen!
Quellen:
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https://www.dge.de/wissenschaft/fachinformationen/bedeutung-von-obst-und-gemuese-in-der-ernaehrung-des-menschen/
https://www.zentrum-der-gesundheit.de/suche?q=Kohlgemüse&count=20
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https://www.bzfe.de/service/news/aktuelle-meldungen/news-archiv/meldungen-2020/november/heimisches-superfood-fuer-die-kalte-jahreszeit/
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https://ucsdcommunityhealth.org/wp-content/uploads/2017/09/ethylene.pdf
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